Partnerstädteturnier in Sondrio
Dass Sindelfinger Vereine neben den Partnermasters
noch weitere sportliche Beziehungen zu den Sindelfinger Partnerstädten
pflegen, das beweist die Badmintonabteilung des VfL seit nunmehr sechzehn
Jahren jedes Jahr aufs Neue. Erstmals im Terminplan stand aber jetzt
ein Trip ins italienische Sondrio.
Gerade mal vier Wochen ist es her, seit 23 Sindelfinger
„Federballer“ vom diesjährigen Partnerstädteturnier
im englischen Dronfield zurückgekommen waren. Am vergangenen Wochenende
war nun ein kleineres Team der ersten Einladung aus der italienischen
Partnerstadt Sondrio gefolgt.
Die ersten Kontakte nach Sondrio waren bereits
1988 entstanden, als die Sindelfinger ihr inzwischen traditionelles
Partnerstädteturnier ins Leben gerufen hatten. Obwohl die Italiener
damals noch keine Badminton-Mannschaft aufbieten konnten, waren sie
von der Idee so begeistert, dass sie eine Tennismannschaft schicken
wollten, nur um mit dabei zu sein. Alles schien in trockenen Tüchern,
das Plakat war bereits gedruckt, als die Italiener kurzfristig doch
noch absagten. Seitdem findet dieses Turnier im jährlichen Wechsel
zwischen Sindelfingen, Dronfield und Schaffhausen (Schweiz) statt.
Vor wenigen Wochen jedoch flatterte Sindelfingens
Abteilungsleiter Michael Häupler eine Einladung von Luigi Pizzini,
dem Präsidenten des Badmintonclubs Daneda Sondrio, ins Haus. Anlässlich
des zehnjährigen Vereins-Jubiläums wolle man ein Turnier ausrichten
und im Rahmenprogramm einen Mannschafts-Vergleichskampf der beiden Partnerstädte
austragen, bei dem es nicht nur um den sportlichen Erfolg gehen sollte.
Die Sindelfinger liessen sich nicht lange bitten
und sagten spontan zu. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit und weil man
die Spielstärke der Italiener nicht richtig einschätzen konnte,
reiste der VfL mit einem fünfköpfigen Team an, das sich überwiegend
aus der zweiten Mannschaft rekrutierte. Eine richtige Entscheidung,
wie sich dann heraus stellen sollte, denn Sondrio hatte sich, um überhaupt
ein schlagkräftiges Team aufbieten zu können, mit Spielern
verstärkt, die inzwischen in Mailand spielen.
Wie erwartet waren die beiden jungen, italienischen
Schwestern Silvia und Rita Pizzini zu stark für die Sindelfinger
Damen, so dass Ingrid Häupler und Verena Krug im Doppel und zwei
Einzeln drei Punkte abgeben mussten. Den Gleichstand für Sindelfingen
stellten Thomas Züfle und Ralf Baumgärtel mit Siegen über
Luca Crippa und Roberto Mattavelli wieder her, so dass der 15:5 und
15:4-Erfolg von Michael Häupler und Verena Krug im gemischten Doppel
gegen Jacopo Valessini und Annamaria Volonté den Ausschlag geben
sollte für den knappen 4:3-Sieg der Sindelfinger.
Trotz des überaus herzlichen Empfanges durch
die Italiener erwies sich der Mangel an einer gemeinsamen Sprache zunächst
als hinderlich, um intensivere Kontakte aufzubauen. „Schade, dass
wir auch mit Englisch nicht allzu weit kommen konnten“, bedauerte
Sindelfingens Abteilungsleiter Michael Häupler diese Sprachbarriere.
„Wir hätten unsere Begeisterung über das gesamte Wochenende
gerne noch direkter zum Ausdruck gebracht.“ Selbst die jüngeren
Italiener trauten sich erst spät, ihr Schulenglisch anzuwenden,
so dass es bis zum gemeinsamen Abendessen bei lombardischen Spezialitäten
aus dem Valtellina dauerte, bis die ersten längeren Gespräche
zustande kamen.
Von da an war mit Paola Pizzini aber auch eine
deutschsprachige Dolmetscherin mit dabei, so dass es Sindelfingens Abteilungsleiter
Michael Häupler umso leichter fiel, zwischen „Pizzocheri“
und „Risotto alla Valtellinese“ und nach der Siegerehrung
sowie diversen Ansprachen die Gegeneinladung für das nächste
Mal auszusprechen. Weil die Sindelfinger ebenso wie die Italiener sehr
an einer Fortsetzung der neugeknüpften Beziehungen interessiert
sind, will der VfL das Partnerstädteturnier mit Dronfield und Schaffhausen
im kommenden Jahr um ein Team aus Sondrio erweitern, ohne jedoch zu
stark von der ursprünglichen Tradition dieses Turniers abweichen
zu wollen. „Bis dahin werde ich auch mein Englisch verbessern“,
versprach Initiator Luigi Pizzini und freute sich über die Einladung.
Bevor die Sindelfinger mit Siegerpokal, Medaillen, einer Fairplay-Plakette
und vielen neuen Eindrücken den Heimweg über die Schweizer
Alpen antraten, standen tags darauf noch einige Weinproben, ein weiteres
ausgiebiges, landestypisches Mittagessen sowie eine Führung durch
Sondrio auf dem Programm. |